Begleitpatterns für Musik erstellen

Für das Begleiten oder Spielen von Stücken und Liedern braucht man Begleitpatterns. Mit diesen Patterns können die Schüler*innen dann mit Rhythmus- oder Melodieinstrumenten Stücke und Lieder spielen oder begleiten. Wie man solche Patterns erstellt und einsetzt, zeigen wir dir hier.

Inhalt:

  1. Rhythmusbausteine als Grundlage
  2. Mit Rhythmusbausteinen Begleitpatterns erstellen
  3. Begleitung für Melodieinstrumente erstellen

Die Grundlage des Erstellens eigener Begleitpatterns sind Rhythmusbausteine. Ein Rhythmusbaustein ist eine spezifische Abfolge von Notenwerten, z.B. Zwei Viertelnoten und eine halbe Note.

Diese Rhythmusbausteine werden vereinfacht, indem sie durch Wörter ausgedrückt werden. Das obige Beispiel (2 Viertelnoten und eine halbe Note) wird somit also mit „Papagei“ assoziiert: „Pa“ (1 Viertel) – „pa“ (1 Viertel) – „gei“ (1 Halbe).

Durch das Assoziieren der Rhythmusbausteine mit Wörtern, können alle Kinder – unabhängig von musikalischem Vorwissen – Rhythmen spielen und nachspielen. Dabei sprechen die Kinder das Wort mit und spielen gleichzeitig den entsprechenden Rhythmus. Im Laufe der Übungsphase wird das Mitsprechen auf ein Flüstern und zuletzt auf das lautlose Mitsprechen reduziert.

Die Rhythmusbausteine als Tafelmaterial (Bildkarten, Wortkarten und Rhythmuskarten) findest du hier:

Mit Schüler*innen gemeinsam Sprachbausteine erarbeiten

Manchmal ist es für eine Musikstunde hilfreich, mit den Kindern gemeinsam Sprachbausteine für Rhythmen zu erstellen. Beispielsweise kannst du mit den Kindern Wörter zum Thema Nussknacker erarbeiten, wenn ihr einen Teil von Nussknacker begleiten möchtet.

Beim Erarbeiten eigener Wörter solltest du allerdings unbedingt auf die jeweilige Betonung achten. Ein Beispiel: Du willst drei Viertelnoten mit einem Wort verbinden. Das Thema ist „königlicher Ball“. Nun schlagen die Kinder die Wörter „Prinzessin“ und „Festmusik“ vor. Diese passen tatsächlich beide sehr gut zu dem Rhythmus (Beide Wörter haben 3 Silben, passen also zu den 3 Viertel). Während bei „Festmusik“ die Betonung allerdings auf der ersten Silbe liegt, ist sie bei „Prinzessin“ auf der zweiten Silbe.

Ein Takt ist jedoch immer auf dem ersten Schlag betont, daher entscheidest du dich in diesem Beispiel für das Wort „Festmusik“, das ebenfalls auf der ersten Silbe betont ist.

In musikalisch geübteren Klassen kannst du diese Entscheidung mit den Kindern gemeinsam besprechen. Wenn das Finden von passenden Wörtern ausreichend geübt wurde, können die Kinder auch selbstständig in Gruppen weitere Wörter zu vorgegebenen Rhythmusbausteinen finden. Die Teilhabe am Musizieren kann dadurch intensiviert werden.

Für das Begleiten von Stücken und Liedern mit Rhythmusinstrumenten brauchst du ein Begleitpattern, also einen Rhythmus, den die Kinder spielen sollen. Um diesen zu erstellen, musst du das Stück/Lied nach bestimmten Aspekten untersuchen:

  1. Taktart (3/4, 4/4 usw.)
  2. Betonung bestimmen (Wo ist die Betonung im Takt, z.B. auf Schlägen 1 und 3 bei 4/4-Takt)
  3. Passende Rhythmusbausteine auswählen oder erstellen
  4. Wörter für Rhythmusbausteine festlegen (fällt weg, wenn mit Kindern in der Stunde erarbeitet)

Auswählen der Rhythmusbausteine

Die Rhythmusbausteine sollten nicht zu schwer sein bzw. an das musikalische Niveau deiner Klasse angepasst sein. Schwer fällt Kindern vor allem das Spielen einer Ganzen Note, da sie hier 4 Schläge zählen müssen, jedoch nur beim ersten Schlag das Instrument spielen.

In ungeübten Klassen kannst du zu Beginn für ein Stück/Lied nur einen Rhythmusbaustein auswählen, mit dem die Kinder das Stück/Lied die ganze Zeit begleiten. Um diese Art der Begleitung zu differenzieren, kannst du verschiedene passende Rhythmusbausteine auswählen, die von unterschiedlichen Gruppen gespielt werden. Zum Beispiel teilst du deine Klasse in 3 Gruppen auf, die das Stück/Lied mit jeweils einem der Rhythmusbausteine durchgängig begleiten.

In geübteren Klassen kannst du ein Begleitpattern für alle bzw. eine Gruppe dann mit mehreren Rhythmusbausteinen gestalten. Beispielsweise begleiten die Kinder Refrain und Strophen mit jeweils anderen Rhythmusbausteinen.

Einüben der Begleitpatterns

Für das Üben von Begleitpatterns bietet sich das langsame Erarbeiten der Rhythmusbausteine mit Bodypercussion an. Durch Klatschen, Stampfen o.ä, können die Kinder schnell Rhythmen lernen und müssen sich nicht zusätzlich noch auf das Spielen eines Rhythmusinstruments konzentrieren.

Wenn die Kinder den Rhythmus gut können, kann auf Instrumente umgestiegen werden. Dies gilt nicht nur für das Spielen von Rhythmusinstrumenten. Gerade für das Lernen einer Begleitung mit Melodieinstrumenten bietet es sich an, zunächst lediglich den zu spielenden Rhythmus mit Bodypercussion zu lernen. Wenn der Rhythmus „sitzt“, kann zusätzlich mit dem Instrument die Melodie erlernt werden.

Auch für das Erstellen von Begleitpatterns für Melodieinstrumente (z.B. Xylophon, Glockenspiel usw.) musst du, wie oben beschrieben, erst den Rhythmus analysieren und Rhythmusbausteine erstellen. Anschließend erstellst du die Melodiepatterns.

Begleitung mit dem Grundton

Am einfachsten ist es, die Begleitung anhand der Akkorde zu erstellen, die meistens über dem Lied/Stück zu finden sind. Jedem Takt sind ein oder mehrere Akkorde zugeordnet.

Du musst nun lediglich den Grundton des jeweiligen Akkordes (z.B. d als Grundton für D-Dur) herausschreiben. Durch das Aufschreiben aller Grundtöne des Stücks ergibt sich ein Melodieverlauf, der von den Kindern auf den Instrumenten umgesetzt werden kann.

Entweder spielen alle Kinder diese Melodie oder du teilst die Melodie auf. So könnten beispielsweise einige Kinder nur für das C, andere nur für das D usw. zuständig sein. Die Kinder spielen also auf ihrem Instrument (Xylophon o.ä.) immer nur den einen Ton, wenn sie dran sind.

Bei dieser Methode können sich jeweils 2 oder sogar 3 Kinder an ein Instrument setzen, wenn diese jeweils einen anderen Ton in der Melodiebegleitung spielen. Vor allem für Musikräume mit wenigen Instrumenten ist diese Methode ein Vorteil.

Tipp: Achte bei der Verteilung der Kinder an die Instrumente auf Rechts- und Linkshänder!

Für Fortgeschrittene: Begleitung mit Dreiklängen

Du kannst natürlich auch die Dreiklänge des Stücks als Grundlage für deine Begleitung heranzuziehen. Die Dreiklänge findest du ebenfalls in den Akkorden, die über den Noten eines Liedes stehen. Diese Akkorde kannst du „zerlegen“ in Grundton, Terz zum Grundton und Quinte zum Grundton. Damit hast du einen Dreiklang.

Bei dieser Art eine Melodiebegleitung zu erstellen, entstehen am Ende 3 Gruppen bzw. 3 Begleitungen, denn jeder Ton des Dreiklangs wird einer Gruppe zugeordnet. Der Dreiklang entsteht dann wieder beim Spielen, wenn alle 3 Gruppen gleichzeitig ihren Ton spielen.

Auf diese Weise zerlegst du alle Akkorde in Dreiklänge. Dann schreibst du für Gruppe 1 immer den Grundton, für Gruppe 2 immer die Terz und für Gruppe 3 immer die Quinte auf. Schritt für Schritt entsteht so die Melodie.

Insgesamt orientierst du dich also an den Akkorden. Angenommen dein Rhythmusbaustein für ein Lied ist „Löwe“ also 2 Halbe Noten. Somit brauchst du für die Melodiebegleitung für einen Takt also 2 Töne. Entweder gibt es nun für jeden der zwei halben Noten einen Akkord, den du nach oben beschriebener Anleitung zerlegen kannst. Sollte für einen Takt nur ein Akkord angegeben sein, so wendest du diesen auf beide Noten an. Die Kinder spielen also zweimal hintereinander dieselbe Note.

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert