Lehramt Grundschule Unterrichtsfach Deutsch, alles was du darüber wissen musst

Lehramt Grundschule Unterrichtsfach Deutsch

Alles was du darüber wissen musst*

Du denkst darüber nach Grundschullehramt mit Unterrichtsfach Deutsch zu studieren? Oder du studierst schon und kommst mit dem Modulplan der Uni nicht zurecht?

Dann bist du hier richtig. Ich habe damals selbst das Hauptfachfach Deutsch gewählt und möchte dir hier wichtige und praktische Tipps mitgeben. Achtung: Ich habe in München studiert. Dementsprechend wird es hier hauptsächlich um das Studium an der LMU gehen.

Du studierst nicht in München? Macht nichts, denn einige Tipps sind nicht speziell an das Studium in München gerichtet.

Wenn du allerdings insgesamt noch nicht viel über das Studium Grundschullehramt weißt, solltest du dich zunächst hier informieren.

Das Unterrichtsfach Deutsch – Allgemein

Wie alle Unterrichtsfächer im Grundschulstudium ist auch dieses auf mindestens 6 Semester Studiendauer ausgelegt. Aber lass dir aus meiner Erfahrung gesagt sein: Ich kenne fast niemanden, der es tatsächlich in der Zeit geschafft hat. Es ist also keine Schande, wenn du 7, 8 oder mehr Semester studierst!

Beim Unterrichtsfach Deutsch denkt jeder sofort an das Schulfach und damit einhergehend an Gedichts-, Dramen- oder Epikanalysen. Das kommt auch im Studium vor, aber nur zu einem Teil.

Neben Neuerer deutscher Literatur hast du nämlich auch noch einen Teil Sprachwissenschaft (also germanistische Linguistik) und Mittelhochdeutsch (also Mediävistik). Also keine Angst, du musst nicht deine Studienzeit lang Gedichte auseinandernehmen ;).

Voraussetzungen für das Fach Deutsch

Voraussetzung zur Zulassung

Manche Unis verlangen eine besondere Zulassung für einzelne Unterrichtsfächer. Bitte informiere dich ganz genau, ob und welche Zulassungsvoraussetzungen es für Deutsch an deiner Uni gibt.

In München gibt es (Stand Frühjahr 2021) keine besonderen Voraussetzungen. Weitere Informationen dazu findest du hier.

Voraussetzungen allgemein

Neben möglichen Zulassungsbeschränkungen der Unis, solltest du natürlich auch persönliche Interessen mitbringen, damit du das Fach erfolgreich studieren kannst. Dabei geht es natürlich nicht um ein MUSS, sondern es soll dir lediglich eine Hilfe bei der Auswahl des richtigen Unterrichtsfachs für dich sein.

1. Freude am Schreiben

Du solltest Spaß am Schreiben von Hausarbeiten haben bzw. entwickeln, denn oftmals werden statt Klausuren wissenschaftliche Arbeiten verlangt. Allerdings musst du das teilweise auch in anderen Fächern! Dies sollte also nicht dein einziges Auswahlkriterium für ein Unterrichtsfach sein!

2. Freude am Lesen

Das man keine Abneigung gegen Literatur haben soll, wenn man Deutsch studiert ist logisch oder? Du hast während des Studiums immer wieder Pflichtlektüren und Hausarbeiten, bei denen du viel Literatur lesen musst. Dennoch kann die Menge an Lektüren variieren, je nachdem welche Seminare du wählst.

3. Freude am Analysieren

Egal ob Gedichte, Dramen, die deutsche Sprache oder Grammatik. Im Unterrichtsfach Deutsch geht es darum, sie alle zu analysieren. Das bedeutet, dass du dich damit viel beschäftigen und auseinandersetzen musst.

Zu Beginn meines Studiums habe ich mich noch gefragt, was das mit diesen Analysen soll. Doch mittlerweile habe ich Freude daran beispielsweise die Sprachstrukturen des Deutschen auseinanderzunehmen.

Übersicht über Module (in München)

Lehramt Grundschule Unterrichtsfach Deutsch, alles was du darüber wissen musst - Modulplan Unterrichtsfach Deutsch
Modulplan Deutsch zum Download*

Allgemein

Grundsätzlich gilt: Zu Beginn studierst du mit allen Lehrämtern und den Germanistik-Studierenden gemeinsam. Dann hast du jedoch verschiedene Seminare und Vorlesungen. Manche hast du noch mit Studierenden anderer Studiengänge gemeinsam, in anderen sind alle Grundschulstudierenden unter sich.

Allerdings kannst du selbst deine Seminare und Vorlesungen wählen. Natürlich in einem bestimmten Rahmen, jedoch hast du oftmals die Möglichkeit zwischen verschiedenen Themen, Schwerpunkten oder sogar Fachbereichen zu wählen.

Somit kannst du individuelle Vorlieben in dein Studium einbringen. Meiner Meinung nach ist das ein großer Vorteil gegenüber anderen Studiengängen.

Wichtig: Der Modulplan enthält zwar eine vorgegebene Reihenfolge der Veranstaltungen, aber du kannst selbst entscheiden wann du welches Modul belegen möchtest.

Achte darauf, dass du zuerst die Basismodule absolvierst, da diese die Voraussetzungen für dein weiteres Studium in Deutsch bilden. Aber ob du zum Beispiel mit P1 oder P3 anfängst, ist dir überlassen.

Top-Tipp: Gerade in den Einführungskursen und Basismodulen gibt es zusätzlich zu Vorlesungen und Seminaren die Möglichkeit Tutorien zu besuchen. Diese sind meist von Studierenden höherer Semester organisiert und stellen eine zusätzliche Übungs-Möglichkeit dar.

Informiere dich über die verschiedenen Angebote, sie können dir gerade zu Beginn den Einstieg in die Marterie erleichtern.

P1: Basismodul Germanistische Linguistik (GL)

Hierbei geht es um zwei Vorlesungen und ein Seminar, die alle jeweils zwei Semesterwochenstunden (SWS) lang sind. Das bedeutet, dass du einmal in der Woche die Vorlesungen und das Seminar besuchen musst.

In der Vorlesung zur Einführung der germanistischen Linguistik geht es um die Grundlagen der deutschen Sprachwissenschaft. Also um Grammatik, Bedeutung und Zusammensetzung von Wörtern sowie um die Analyse der Sprache.

Das Seminar greift dann die Inhalte der Vorlesung auf und soll diese vertiefen. Außerdem kannst du dann Fragen stellen und ihr übt gemeinsam für die Klausur.

Eine zusätzliche Vertiefung und Erweiterung bildet die Vorlesung zum Thema Grundfragen der germanistischen Linguistik.

Prüfungsform: Klausur am Ende des Semesters mit allen Inhalten der Vorlesungen. Möglicherweise werden Themenbereiche von den DozentInnen ausgeschlossen. Bitte also unbedingt in der Woche vor der Klausur die Vorlesungen besuchen!

P2: Basismodul Neuere deutsche Literatur (NdL)

Dieses Einführungsmodul besteht aus einer Vorlesung (2 SWS) und einem vierstündigen Seminar. Die Vorlesung und das Seminar behandeln verschiedene Themen. Daher rate ich dir auch die Vorlesung zu besuchen (das Seminar ist sowieso Pflicht).

Du hast die Möglichkeit zwischen zwei Vorlesungen zu wählen (Stand 2021): Literaturgeschichte I oder Grundlagen und Perspektiven der Mediävistik.

Themen des Seminars sind vor allem Grundlagen in Gedichts-, Epik-, und Dramenanalysen sowie Basiswissen über die Geschichte der Literatur. Hier musst du wahrscheinlich ein paar Pflichtlektüren lesen.

Prüfungsform: Klausur am Ende des Semesters über Themen des Seminars und der Vorlesung. Die Inhalte der Vorlesung sind für alle gleich, der Seminarteil hängt von deinem Seminarleiter/deiner Seminarleiterin ab.

P3: Basismodul Mediävistik

In diesem Modul hast du ein vierstündiges Seminar in Mediävistik. Dabei geht es um die deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters. Das heißt du lernst die Sprache und Grammatik von damals kennen und musst meist eine Pflichtlektüre lesen. Es werden Texte interpretiert und mit den historischen Ereignissen verknüpft.

Prüfungsform: Klausur am Ende des Semesters über Inhalte deines gewählten Seminars.

P4: Basismodul Deutschdidaktik

Diese Einführung in Deutschdidaktik belegt man üblicherweise im vierten Semester. Das Modul besteht aus zwei Seminaren: Das Einführungsseminar Sprachdidaktik und das Einführungsseminar Literatur und Mediendidaktik. Beide dauern jeweils zwei Semesterwochenstunden und setzen die Module P1 und P2 voraus!

Du bekommst eine umfassende Einführung in die verschiedenen Bereiche des LehrplanPLUS und deren Theorie dahinter. Diese Bereiche sind jeweils verknüpft mit praktischen Beispielen aus dem Unterricht. Während bei Literatur und Mediendidaktik mehrere Lehrämter gemischt sind, ist das Seminar der Sprachdidaktik lehramtsspezifisch.

Prüfungsform: Klausur am Ende des Semesters mit Inhalten aus beiden Seminaren. Der Teil aus dem Literatur und Mediendidaktik – Seminar ist dabei für alle gleich, während der andere Teil je Seminar verschieden ist.

P5: Aufbaumodul Germanistische Linguistik (GL)

In diesem Modul geht es darum, die Grundlagen in germanistischer Linguistik zu vertiefen. Das machst du in einem Seminar deiner Wahl, welches zwei Semesterwochenstunden umfasst.

Du kannst aus verschiedenen Seminaren zu den unterschiedlichen Teilbereichen der Linguistik wählen und so deine Interessen berücksichtigen.

Mein Tipp: Nimm einen Themenbereich, der später im Staatsexamen gefragt ist. Dann bist du zumindest in einem Bereich schon ein Profi und das Lernen aufs Staatsexamen fällt dir eventuell leichter (Bei mir zumindest war das der Fall). Aktuell brauchst du von GL für das Staatsexamen hauptsächlich Syntax, Morphologie und Phonologie.

Zusätzlich musst du eventuell eine Vorlesung belegen, deren Inhalte für die Prüfung allerdings keine Relevanz hat (Stand 2021). Du musst diese demnach nicht besuchen.

Prüfungsform: Varaiabel, häufig aber Klausuren oder Hausarbeiten

P6: Profilmodul Deutschdidaktik

Das zwei Semesterwochenstunden umfassende Fortgeschrittenenseminar vertieft theoretische Inhalte des Basismoduls und legt den Fokus dabei auf die unterrichtliche Praxis.

Wie eingangs bereits erwähnt, lässt das Studium eine Fokussierung auf eigene Interessen zu. So kannst du dich auch in diesem Modul für eines von verschiedenen Themen entscheiden, in dem du dein Wissen ausbauen kannst.

Prüfungsform: Variabel, neben Klausuren und Hausarbeiten ist das Portfolio hier eine häufige Prüfungsform.

P7: Aufbaumodul Neuere deutsche Literatur (NdL)

Belegst du dieses Modul, dann besuchst du ein Proseminar, welches zwei Semesterwochenstunden umfasst. Auch hier kannst du gemäß deinen Präferenzen entscheiden zwischen Epik-, Dramen-, und Gedichtsanalysen.

Dabei kannst du auch innerhalb der drei Bereiche verschiedene Themen wählen.

Mein Tipp: Denke dabei auch an das Staatsexamen später. Wenn du beispielsweise planst eine Dramenanalyse zu schreiben, solltest du deinen Schwerpunkt im Proseminar darauf legen.

Prüfungsform: Varaiabel, aber am häufigsten Hausarbeiten, da du in jedem Fall Texte analysieren musst.

P8: Freier Bereich

Der freie Bereich wird oftmals vergessen, doch hier musst du zwei Veranstaltungen belegen, die du aus verschiedenen Kategorien wählen kannst. Ich habe zwei ultimative Tipps für dich, welche beiden Veranstaltungen du am sinnvollsten wählst.

Mein ultimativer Tipp #1: Vielleicht weißt du schon, dass man in seinem Unterrichtsfach ein Praktikum in der Schule ableisten muss. Dabei musst du in der Uni ein Begleitseminar besuchen, welches dich in deinem Praktikum unterstützen soll. Normalerweise gibt es darauf keine ECTS-Punkte, sondern nur die Unterschrift auf deiner Praktikumskarte.

Aber: Wenn du dich für dieses Seminar zusätzlich im Freien Bereich anmeldest, werden dir dafür die Punkte gutgeschrieben! (Bei der LMU unter dem Punkt Praxis-Theorie-Reflexion zu finden)

Mein ultimativer Tipp #2: Das weiß fast niemand, aber staatsexamensvorbereitende Kurse kann man sich im freien Bereich anrechnen lassen! Wenn du also eh planst ein vorbereitendes Seminar zu besuchen, dann melde dich dafür im freien Bereich an.

So schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe: Du bist vorbereitet fürs Examen UND bekommst Punkte dafür. Super, oder? (Bei der LMU unter dem Punkt Kandidatenkolloquium zu finden)

Prüfungsform: Variabel, oft aber Hausarbeiten oder Portfolios.

WP1: Profilmodul GL oder NdL

Auch hier hast du, mal wieder, die Qual der Wahl zwischen verschiedenen Bereichen und Themen. Nimm eines, das dich sehr interessiert, denn du musst dich intensiv damit beschäftigen (meist im Rahmen einer Hausarbeit).

Die Inhalte vertiefen dein vorhandenes Wissen und sind oft sehr spezifisch, können aber dennoch sehr interessant sein. Oft sind die behandelten Themen allerdings nicht wirklich relevant für das Staatsexamen.

Prüfungsform: Variabel, am häufigsten jedoch Hausarbeiten.

Zusätzliche Infos für Deutsch an der LMU

Mehr zum Modulplan Deutsch LMU München (klicke hier)

Kurzes Video über das Fach (klicke hier)

Infoblatt Deutsch LMU (klicke hier)

*Dieser Beitrag ist nach umfassender Recherche und eigener Erfahrung entstanden. Es besteht jedoch kein Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit (hier mehr erfahren).

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