Ausdrucksstarkes Sprechen üben

Ausdrucksstarkes Sprechen üben

Sprechen in der Grundschule ist nicht nur in Deutsch wichtig, doch tritt es dort natürlicherweise am deutlichsten zu Tage. Vor allem ausdrucksstarkes Sprechen spielt eine Rolle: Beim Präsentieren oder Halten von Referaten, beim Vorlesen und Erzählen, Gedichte vortragen und beim szenischen Spielen.

Darüber hinaus ist es eine Kompetenz, die man das ganze Leben lang braucht. Ausdrucksstarken Sprechern hört man beispielsweise lieber und ausdauernder zu.

Um ausdrucksstarkes Sprechen üben zu können, fokussiert man sich auf non- und paraverbale Sprachzeichen, die verbalen (der Inhalt des Gesagten) sind erstmal zu vernachlässigen. Mimik und Gestik zählen zu den nonverbalen Sprachelementen, die das Gesagte unterstützen sollen. Intonation, Melodieverlauf, Sprechpausen etc. sind paraverbale Komponenten, die dem Zuhörenden zusätzliche Informationen zum eigentlich Gesagten vermitteln.

Das dies so ist, zeigt zum Beispiel auch das „Vier-Ohren-Modell“ von Friedemann Schulz von Thun.

Unser Übungsmaterial bezieht sich vor allem auf 6 verschiedene Gefühle bzw. Ausdrücke, die es zu vermitteln und üben gilt. Das Material besteht aus:

  • Bild- und Wortkarten zu den Gefühlen
  • Würfelspiel
  • Kärtchen mit kurzen Sätzen

Bild- und Wortkarten

Zu den Karten kann zunächst besprochen werden, welche Körperhaltung, Mimik… dafür typisch sind. Wir haben uns unter anderem für das Gefühl „hektisch“ im Hinblick auf Präsentationen oder Referate entschieden. Ziel ist es, dass die Kinder den Unterschied sowohl für sich als Sprechenden aber auch für den Zuhörenden begreifen. Mit hektischem Sprechen meint man schnelles, undeutliches, aufgeregtes Sprechen. Dies sollen die Kinder nachahmen und mit dem Partner anschließend reflektieren. Als Sprecher*in ist es besser, wenn man ruhig bleibt und auch der Zuhörende kann dem Inhalt dann besser folgen.

Sie üben also das „hektische Gefühl“, um es danach in Kontrast zu „ruhig“ zu setzen. Vielleicht bleibt ja davon was für kommende Präsentationen hängen, sodass die Kids automatisch in ihre Ruhe zurückfinden und um deren Bedeutung wissen.

Die Karten könnt ihr hier downloaden:

Würfelspiel

In Kleingruppen oder zu zweit können die Kinder verdeckt eine Zahl würfeln (zum Beispiel mit einem Würfelbecher). Nun ziehen sie einen der Sätze und lesen ihn dem Partner/der Gruppe mit dem zuvor gewürfelten Gefühl/Ausdruck vor. Wird der Satz keinem Gefühl zugeordnet, wiederholt der Sprecher den Satz so lange und modifiziert dabei seine Mimik und Gestik, bis die Zuhörenden das Gefühl richtig erraten haben. Übertreibung ist hierbei sicherlich manchmal notwendig 🙂 .

Die Sätze sind verschieden lang und editierbar! So könnt ihr gemäß eurer Klassenstufe passende Sätze schreiben. Der Inhalt ist dabei natürlich völlig irrelevant.

Für geübtere Kinder kann man auch ganze nonsense Gedichte o. Ä. vortragen lassen. Geeigntet sind dafür zum Beispiel „das Gruselett“ von Christan Morgenstern oder „die Karawane“ von Hugo Ball.

Das Spiel und die Datei mit den editierbaren Sätzen, findet ihr hier:

Quelle für die grundlegende Idee und die Gedichtsbeispiele: Irmgard Honnef-Becker/Peter Kühn: Sprechen und Zuhören im Deutschunterricht – Bildungsstandards, Didaktik, Unterrichtsbeispiele. 2019: Narr Franke Attempto Verlag, Tübingen.

Alle Cliparts wurden mit Canva.de erstellt.

Besucht uns gerne auch hier: 🙂

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